Unsere Wesentlichkeitsanalyse zielt darauf ab, unternehmensspezifische Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) im Kontext unser Nachhaltigkeit zu identifizieren und zu bewerten. Zur Unterstützung bei der Themenpriorisierung wurde eine sogenannte Heat-Map angewandt, mit der potenzielle Risiken hervorgehoben wurden. Ausschlaggebend war dabei, ob ein Aspekt eine tatsächliche oder potenzielle Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt oder finanzielle Chancen und/oder Risiken birgt.
Als Basis beinhaltet dazu die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) Leitfaden insgesamt 25 FAQs, u.a. zur Einbeziehung der Interessensträger, zur Berichterstattung über die Ergebnisse unser Wesentlichkeitsanalyse oder zu Begriffsdefinitionen. Dazu nachfolgend exemplarische Aspekte, wie unsere zentralen Akteure der Wertschöpfungskette, sowie deren geografische Standorte, Sektoren und jeweiligen Unternehmensaktivitäten.
INDUSTRIE Sektor
Die Industriebranche beinhaltet die Schaffung oder Herstellung von Gütern mit Hilfe von Geräten, Arbeitskräften, Maschinen, Werkzeugen und chemischer oder biologischer Verarbeitung oder Formulierung. Sie ist der Kern des sekundären Sektors der Wirtschaft. Einige spezifische Industriezweige (Zement, Aluminium, Eisen und Stahl, Chemikalien) sind in der EU-Taxonomie der nachhaltigen Aktivitäten enthalten, da sie zusammen mit anderen vier Wirtschaftssektoren für 93,5 % der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union verantwortlich sind. Das bedeutet, dass die Europäische Union für diese Wirtschaftszweige spezifische Kriterien festgelegt hat, um sie als „nachhaltig“ zu bezeichnen.
DATEN & FAKTEN
+ Der Anteil an Treibhausgasen der Industrie in Deutschland liegt bei 19%, damit liegt die Branche an dritter Stelle hinter der Energieversorgung und dem Verkehr.
Industrie 4.0:
+ Die Höhe der Treibhausgasemissionen durch die deutsche Industrie im Jahr 2022 betrug rund 111 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent (Statista, 2023b).
+ Bei der Herstellung und Handhabung aller von Haushalten in der EU-27 im Jahr 2020 gekauften Bekleidungs-, Schuh- und Heimtextilien wurden schätzungsweise 121 Millionen Tonnen CO, ausgestossen (270 kg CO,-Äquivalent pro Person), womit dieser Verbrauchsbereich nach Wohnen, Lebensmittel, Transport und Erholung die fünftgrösste Belastungskategorie darstellt (European Environment Agency, 2023).
+ 160 Millionen Mädchen und Jungen sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF von Kinderarbeit betroffen.
+ Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution. Sie beschreibt den Einzug des Internets bei Dingen und Diensten in Fabriken.
+ Unternehmen vernetzen zunehmend ihre Betriebsmittel, Maschinen und Logistiksysteme in Cyber-Physical-Systems (CPS) mit dem Internet. Dadurch entsteht eine intelligente Produktion, in der sich alle Objekte durch den eigenständigen Informationsaustausch gegenseitig steuern. Somit unterliegt die daraus entstehende Smart Factory einer völlig neuen Produktionslogik.
+ Für das Jahr 2018 wurde ein Investitionsvolumen von rund 2 Milliarden Euro in Industrie 4.0 in Deutschland prognostiziert.
+ Rund die Hälfte der Millennials und Personen der Generation Z waren im Jahr 2018 der Meinung, dass die Industrie 4.0 eine positive Auswirkung auf ihren Beruf haben wird (Statista, 2023d).
+ Unter Outsourcing versteht man eine Unternehmensstrategie, bei der einzelne Dienstleistungen, Teilbereiche oder Geschäftsprozesse eines Unternehmens auf Lieferanten übertragen werden.